Wissensbasis Grün- und Freiflächen best-practice-ProjektAgropolisMünchen
Historie & Entwicklung:
Die Idee einer „metropolitanen Nahrungsstrategie“ entstand in Anlehnung an die London Food Strategy, die 2006 vom Londoner Bürgermeister veröffentlicht wurde und eine gesunde und nachhaltige Ernährung für London anstrebt. Hierfür wurden Projektpartner zu den Themenfeldern Gesundheit / gesundheitliche Ungleichheiten, Umwelt, Kultur, Wirtschaft und Lebensmittelstandards /Verbraucherschutz beauftragt.
Das Agropolis Projekt baut ebenso wie die London Food Strategy auf bereits erfolgreiche Initiativen. Im Münchener Raum sind das z.B.:
- die städtischen Höfe,
- das Krautgarten-Programm,
- die Serie der Bauernmärkte,
- der Viktualienmarkts,
- die Grüngürtel-Bauernhöfe
- und die über 4000 ha landwirtschaftliche Fläche in München.
Zentrale Aspekte des Projekts:
Ziele des Projektes sind:
- die Gesundheit aller Bewohner verbessern
- und Münchens Ernährung nachhaltig umbauen,
negative Umweltwirkungen des bisherigen Ernährungssystems deutlich reduzieren, - eine lebendige Nahrungswirtschaft initiieren und unterstützen,
- die Münchener Esskultur feiern und fördern,
Durch gezielte Einbeziehung der Gastronomie und der kulturellen Vielfalt Münchens soll eine Erneuerung der Esskultur und Alltagsküche, aber auch der Mittagessen in Kindergärten und Schulen erreicht werden. Untergenutzte Flächen wie Flachdächern, Fassaden, Lücken und Nischen sollen mittels Aneignung aufgewertet werden. Auch Hausgärten, Balkone und Gemeinschaftsgärten sollen dem Motto„Dichte verstärken und Nutzung intensivieren“ folgen.
Eine Farm in Freiham
Freiham wird ein neuer Stadtteil von München werden, der voraussichtlich in 30 Jahren durch die Stadterweiterung am Stadtrand (am sogenannten Grüngürtel) entstehen soll, d.h. über diesen Zeitraum Baustelle sein wird Diese Übergangssituation soll genutzt werden um auf die in München schon häufig praktizierte und vorausschauende Zwischennutzung künftiger Bauflächen als Acker konkreter aufmerksam zu machen und ein weiteres praktisches Beispiel vorzuweisen.
Agropolis möchte in München zu einer urbanen Nahrungsstrategie anregen (von der Produktion bis zur Zubereitung), die für die Bürger Münchens auch räumlich erfahrbar ist. Dabei stehen die Förderung von Eigenanbau und der nachhaltige Umgang mit der Ressource Boden im Fokus. Ernten soll für die Münchner Bürger wieder zu einem alltäglichen Lebensablauf dazu gehören.
Temporäre Urbane Landwirtschaft
Bis zur Bebauung werden Äcker bzw. Flächen zwischengenutzt. Eine temporäre Farm wird errichtet, die eine Transparenz bezüglich Produktion, Veredelung und Vermarktung bieten will. Dafür steht das Projekt in Kooperation mit
- Forschungseinrichtungen,
- Aus- und Fortbildungsprogramme,
- Selbstanbau, -ernte und -verarbeitung,
- sowie Kinder- und Schülerprogrammen
Diese Zusammenarbeit soll Erfahrungen und Fertigkeiten im Umgang mit Eigenanbau fördern. Durch Besucher und Interessenten, gewinnt der Stadtteil eine höhere Attraktivität bezüglich charakteristischer Gestaltung, hoher Lebensqualität und einem Freizeitwert.
Wirkungen
Die Vernetzung der einzelnen Bausteine des Projektes Agropolis wird in einem „Nahrungsstadtplan“ veranschaulicht. Hinzu konnten Aktionen wie z.B. Salzstreuer-Fahrzeuge, die Samen verteilten, oder temporäre Pflanzungen in Parks und anderen öffentlichen Plätzen.
Anlehnend an die „neue“ Verantwortung der Städte sich autark mit Energie zu versorgen, soll die autarke Nahrungsversorgung Sicherheit gegenüber globalen Veränderungen geben und die Binnenwirtschaft neu bewertet werden.
Durch das Projekt kann zum Erhalt von traditionellen kleinstrukturierten Kulturlandschaften beigetragen werden.
Denn nach der Aussage von Agropolis ist Kleinteiligkeit, schnelle Reaktionsfähigkeit, Infiltration und Umwandlung die eigentliche Stärke urbaner Landwirtschaft.
→ www.agropolis-muenchen.de best-practice-Projekte Grün- und Freiraum→ Agropolis, München
→ Brooklyn Grange, New York
→ Gartenglück, Köln
→ Internationale Gärten, Göttingen
→ Mundraub
→ Prinzessinnengarten, Berlin
→ Wildwuchs Projekt Görlitz
→ Stadtgärten, Halle-Glaucha 
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